Durch den Klimawandel steigt der Bedarf an Informationen zur Gesundheit der Wälder. Weil oft genaue Daten fehlen, sind viele Schätzungen widersprüchlich und spekulativ. Forstliche Fernerkundung kann diese Lücke füllen. Mit besserer Bildqualität, neuen Sensoren und Kameras (z. B. hyperspektral), sowie günstigen eigenen Fluggeräten (z. B. Drohnen), gibt es mehr Möglichkeiten, die Gesundheit der Bäume zu bewerten. Zudem kann die Gehölzphysiologie durch teilautomatisierte Laborverfahren schnell viele Pflanzenstoffe analysieren, die gute Indikatoren für die Vitalität und den Stresszustand vieler Baumarten sind.
Das Untersuchungsgebiet hat eine Größe von 100 m x 100 m und liegt in einem dicht bestockten Buchenmischbestand im Wendeforst bei Drönnewitz/Demmin in Mecklenburg-Vorpommern, ca. 45 km südwestlich von Greifswald. In der Mitte des Gebietes wurde im November 2022 im Rahmen des Forschungsprojektes FeMoPhys ein Turmdrehkran des Modells Liebherr 71EC mit einer Hubhöhe von 40 m installiert, über dessen 45 m langen Auslegerradius die Baumkronen für Probenahmen und Messungen erreichbar sind.
Geographisch liegt das Gebiet im norddeutschen Tiefland und ist durch ein überwiegend flaches Relief mit einigen eiszeitlich geformten Hügeln gekennzeichnet. Die Geländehöhen des Untersuchungsgebietes liegen zwischen 4 und 10 m über NN, der Kranstandort liegt ca. 7 m über NN. Das Gebiet wird von Nordosten nach Südwesten von einem kleinen Graben durchzogen, in dem der Boden je nach Witterung und Niederschlag wassergesättigt ist. Das Untersuchungsgebiet liegt in der gemäßigten Klimazone mit einer mittleren Jahrestemperatur von 9,5 °C und einer mittleren Jahresniederschlagsmenge von 735 mm.
Insgesamt umfasst der Baumbestand 308 Einzelbäume (Stand Dezember 2022). Das Alter der Stieleichen beträgt 172 Jahre, die anderen Bäume sind ca. 90 Jahre alt, der Unterstand ist jünger. Die genaue Baumartenzusammensetzung im Untersuchungsgebiet stellt sich wie folgt dar (Stand: Dezember 2022):
Förderung: Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirdschaft (BMEL) und des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Rahmen der Fördermaßnahme Waldklimafonds (WKF) gefördert.